Autorenarchiv
Nürtingen
Erinnerung an Nürtingen (Deckeltitel). Nürtingen, 1866. €3500
13 Zeichnungen (eine aquarelliert) auf 10 Kartonblättern. Ausgeführt von Robert Wiedersheim. Rote blindgeprägte Lwd. d. Zt. mit goldgeprägten Deckeltitel. 15 x 23,5 cm. Der gebürtige Nürtinger Robert Ernst Eduard Wiedersheim (1848-1923) war ein auf den Gebieten der Zoologie und Anthropologie arbeitender vergleichender Anatom. Seine Mutter, Bertha Friederike Wiedersheim (18251848), geborene Otto, starb wenige Tage nach seiner Geburt. Robert Wiedersheim wurde dann im Haus seines Großvaters, des Fabrikanten Immanuel Friedrich Otto (17911875) in Nürtingen, erzogen. Seine Schulzeit absolvierte er zum einen in Nürtingen und zum anderen in Kirchheim unter Teck dann folgte das Gymnasium in Stuttgart, wo er bei einem Onkel wohnen konnte. Vorliegendes Erinnerungsalbum hat ein handschriftl. Widmung „Meinem lieben Onkel R. von R. Wiedersheim August 1867“ auf dem fliegenden Vorsatz. Des Weiteren ein Eintrag „Gemalt in den Sommerferien 1866“. – Die gekonnt ausgeführten Zeichnungen zeigen wohl die großelterliche Villa, mehrere Fabrikgebäude des Baumwollindustriellen Otto und einige kleine romantische Ansichten. Die Zeichnungen im Format 12 x 17 cm (7) und kleiner. – Etwas bestoßen. Leicht gelockert, die Zeichnungen selbst tadellos.
Große bunte Fische






Rühmer, Karl: Fische und Heimat. Die Süßwasserfische und ihre Gewässer. Ebenhausen bei München, Germanenverlag, um 1936. Doppelblatt Vorwort u. Tafelverzeichnis mit Erläuterungen und 29 Farbtafeln im Vierfarbenbuchdruck nach Aquarellen von Richard Wagner. Rote OLwd.-Mappe mit goldgepr. DTitel und mit Ldr. befestigter Bakelit-Schließe. 33 x 43 cm. €600
Erste Auflage. – Nissen ZBI, 3497. – „Die Darstellungen des Werkes (…) sind getreue Abbilder der Natur. Die Bewegungsform der Fische wurde durch das Lichtbild des lebenden Fisches festgehalten, seine Farbenpracht und die Schönheit seiner Umgebung durch das nach der Natur gefertigte Aquarell (…) Die vorliegende Erstauflage umfaßt die hauptsächlichsten mitteleuropäischen Süßwasserfische“ (Vorwort). – Vorderes Gelenk der Mappe angerissen, aber fest. Das Textblatt knttrig.
1799 Wörterbuch der Uhrmacherkunst
Poppe, Johann Heinrich Moritz: Theoretisch-praktisches Wörterbuch der Uhrmacherkunst, oder Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter, welche bey der Verfertigung, Reparatur und dem Gebrauche aller Arten von Uhrwerken nebst den dazu gehörigenWerkzeugen und andern Einrichtungen vorkommen in alphabetischer Ordnung. 2 Bände. Leipzig, Sommer 1799 – 1800. Mit 12 gefalt. Kupfertafeln. XX, 412 S.; 1 Bl., 530 S. Pappbde. d. Zt. €750
Poggendorff II, 1602; Engelmann 289; ADB XVI, 418ff; Nicht bei Bromley. – Erste Ausgabe. – „Der Mathematiker und Physiker Johann Heinrich Moritz von Poppe (1776-1854) ist einer der fruchtbarsten Verfasser von deutschsprachigen Uhrenbüchern überhaupt. Die Qualität seiner fast 150 Schriften … schwankt stark. Sein ‚Wörterbuch‘ gehört zu seinen bedeutenderen Werken, da es inhaltlich solide ist und in der Form der Darstellung neue Wege beschreitet. Poppe vermisst … in bisherigen Handbüchern ‚eine systematische Ordnung, wo der Inhalt vom Anfange bis ans Ende die Kenntnisse des Lesers stufenweise vermehren muß.‘ (XV) Die mangelnde Gliederung und Didaktik versucht das Werk durch ‚die jetzt in Handbüchern so beliebte alphabetische Ordnung‘ (XVII) und Zuspitzung der Einzelthemen zu vermeiden. Die Zeichnungen sind ‚dem vortrefflichen Berthoudschen Werke entlehnt.‘ (XIX)“. (Graf: Der kunstreiche Uhrmacher. Kat. Dt. Uhrenmuseum 2010, S. 100; vgl. S. 68). – Mit gedruckter Widmung an Franz von Zach. – Stärker berieben. Innen recht gutes Exemplar.
1785 Vollständige theoretische und praktische Geschichte der Erfindungen
Orelli, Johann Heinrich: Vollständige theoretische und praktische Geschichte der Erfindungen. Oder Gedanken über die Gegenstände aller drey Naturreiche, die im menschlichen Leben teils zur Beschäftigung des Körpers, teils auch der Seele, beygetragen haben. In einer systematischen Ordnung nach Einteilung der Naturreiche vorgetragen. 4 Bände. Zürich, Joh. Caspar Füessly, 1786 – 1795. 8 Bll., 748 S., 1 Bl.; 6 Bll., 684 S.; 1 Bl., 817 S.; VI, 668 S. Dekorative HLdr.-Bde. d. Zt. mit 2 Rückenschldern und Rückenverg. €1200
Mit dem 4. Band sehr selten! – Etwas bestoßen, insgesamt sehr schönes Exemplar!
Die erste Ausgabe der Memoiren Casanovas
Casanova de Seingalt, (Giacomo Girolamo): Memoiren des Venetianers Jacob Casanova de Seingalt, oder sein Leben, wie er es zu Dux in Böhmen niederschrieb. Nach dem Original-Manuscript bearbeitet von Wilhelm von Schütz. 12 Bände. Leipzig, Brockhaus 1822 – 1828. Marmorierte Pappbände d. Zt. €3800
Goed. VI, 111, 14; Hayn-Got. I, 544; Pollio 205-207; Rives Childs 128-130 (gegenüber der Kollation bei Rives-Child sind einige Abweichungen, u.a. das Fehlen von Errata-Verzeichnissen, feststellbar, die darauf hindeuten, dass das vorliegende Exemplar zu den frühesten gedruckten gehört). – Erste gedruckte Ausgabe, nach dem französischen Manuskript übersetzt. Casanova begann 1790 die Niederschrift dieser wohl berühmtesten Lebenserinnerungen des 18. Jahrhunderts; Brockhaus kaufte 1821 von dem Großneffen Casanovas, Carlo Angiolini, das Originalmanuskript und veröffentlichte ab dem Folgejahr den überarbeiteten Text. Die erste französische Ausgabe erschien als unautorisierte Rückübersetzung (!) erst 1825-1829, der originale französische Text dann 1826-38 in der Übersetzung von Jean Laforgue. – Rives Child: „This is the veritable first edition … the first five volumes were the work of Schütz and the first four contain valuable prefaces by him … some of the text which Laforgue omitted has been preserved in the German translation and the edition is very valuable on that account“ – Hayn Got.: „Nur Tl. 1 – 3 mit den freien Stellen, Tl. 4 – 10 castrirt. Diese erste Ausgabe … ist sehr geschickt bearbeitet und liest sich besser als die (spät.) Buhl’sche, auch sind die einleit. Erklärungen des Bearbeiters von Wichtigkeit … kplt. nicht häufig!“. – Erst 1960 konnte sich Brockhaus zur Veröffentlichung des „unkastrierten“ Textes durchringen. Das Original-Manuskript wurde 2010 von Brockhaus an die Pariser Bibliotheque National für 7,2 Millionen Euro verkauft.- Etwas berieben und bestoßen. Sauberes und gutes Exemplar!




















