Autorenarchiv
Schach in 3D und mit Einhorn
Maack, Ferdinand: Das Schachraumspiel. (Dreidimensionales Schachspiel.) Eine neue praktisch interessante und theoretisch wichtige Erweiterung des zweidimensionalen Schachbrettspiels. Berlin, Potsdam und Leipzig, Stein, (1908). Mit Diagrammen und 8 Textabbildungen. 67 S, Bedruckter Orig.-Umschlag. €350
Linde – N. 4806; Kieler Schachkatalog 1382. Seltene Ausgabe mit der Darstellung über ein dreidimensionales Schachraumspiel. Maack entschied sich, nachdem er zunächst mit acht Brettebenen experimentierte, für einen leichter bespielbaren „Würfel“ aus fünf übereinander liegenden Brettern mit je 5×5 Feldern. Er führte außerdem mit dem Einhorn eine Figur ein, die, analog dem Läufer beim zweidimensionalen Schach, entlang der Raumdiagonalen zieht, also ein Springer ist. Der Hamburger Arzt Ferdinand Maack (1861-1930) betätigte sich auch als Okkultist, war erklärter Gegner Rudolf Steiners und gründete einen eigenen Rosenkreuzer-Orden,. – Unbeschnitten. Rückenenden mit kleinen Fehlstellen.
Bedrohtes Weltkulturerbe in Syrien
Dalman, Gustaf: Petra und seine Felsheiligtümer. Leipzig: J. C. Hinrichs´sche Buchhandlung, 1908. Mit 347 Ansichten, Plänen, Grundrissen und Panoramen. VI, 1 Bl., 364 S. OLwd. 28 x 22 cm. €480
Seltenes Werk des protestantischen Theologen (Alttestamentler) und Palästinaforscher.s Gustaf Dalman (1855-1941) zu der Ruinenstätte Petra im heutigen Jordanien. – Einband etwas angestaubt, sonst recht gutes Exemplar!
Haremsträume
Brühl, G. von (d. i. Georg Füllhorn): Suleika, die Perle des Harem, oder Der schwarze Mädchenräuber von Stambul. Berlin, Große, (1875). Mit 30 kolor. lithograph. Tafeln. 1200 S. HLwd. d. Zt. €300
Nicht im KVK. – Kosch/N. 1251. – Etwas berieben, wenige kleinere Gebrauchsspuren, für einen umfangreichen Kolportageromane in guter Erhaltung. Die Tafeln mit leuchtenden Farben.
Beethovens Lieder von Gellert
Beethoven, Ludwig van: Sechs Lieder von Gellert, am Klavier zu singen / dem Herren Grafen Browne zugeeignet von Ludwig van Beethoven. Bonn : N. Simrock, (nach 1803 ?). Mit gest. Titel. 16 S. Geheftet. 24 x 33 cm. €480
Beethoven Op. 48; Beethoven-Haus, Bonn, Inv.-Nr. 449.. – Mit Plattennummer 368 und Preis 2 Francs auf Titel. – Titelblatt etwas knitterfaltig und fleckig. Etwas gebräunt.
Schweizer Träume in Missouri
Dietsch, Andreas: Das tausendjährige Reich nebst Plan und Statuten zur Gründung von Neu-Helvetia im Staate Missouri in Nordamerika. Vermehrt im Auftrage des leitenden Comite’s von Adolf Hennings. (Aarau), 1844. 95 S. HLdr. d. Zt. 16 x 11,5 cm. €1500
Stammhammer, Bibliographie des Socialismus und Communismus I, 64. . Über den KVK in keiner deutschen Bibliothek nachweisbar. – Der aus Mulhouse stammende, gelernte Bürstenbinder Andreas Dietsch (geb. 1807) lies sich 1835 im schweizerischen Aarau nieder. Nach der Veröffentlichung einiger politischer Gedichte in einer lokalen Zeitung skizzierte er ab 1842 einen Plan zur Auswanderung und Gründung einer Siedlung in den USA. Der erste deutsche Theoretiker und Agitator des Kommunismus Wilhelm Weitling, nahe Dietsch zu der Zeit lebend, beeinflusste ihn wie die Schriften Schriften des Fourier, Cabet und Considerant und förmten seine Idee einer egalitären, auf Gemeinbesitz beruhende, idealistische Kommune „ohne Habgier und Neid“. Die Publikation vorliegender Schrift stieß auf große Resonanz, am 24. März 1844 wurde mit über 100 Gleichgesinnten der Auswanderungsverein „Neu-Helvetia“ gegründet. Nur wenige Monate später wurde die Kommune tatsächlich in Missouri etabliert. Nun traf allerdings die harte Realität auf sozialutopische Ideen: Die Alleinstehenden unter den Auswanderern wollten nicht mit den Familien teilen, die Tüchtigeren sahen sich auch bei der schnellen Geldvermehrung ausgebremst. Der folgende Wintereinbruch, die Erschöpfung, Krankheiten und der Geldmangel forderten ihren Tribut. Die ersten Todesfälle schwächten die Gruppe im provisorischen gemeinschaftlichen Log-House Neu Aarau bis Ende 1844. Der letzte Brief und der Abschluss der detaillierten Reiseberichte und Tagebücher des Andreas Dietsch datieren vom 15. Dezember 1844. Andreas Dietsch starb vermutlich kurz nach der letzten Briefabgabe in der nächstgelegenen Siedlung Westphalia Ende Januar 1845 im Alter von 37 Jahren. Überlebende Kolonisten zogen mit Mitgliedern einer später aus der Schweiz eingetroffenen Schar in den Norden Iowas und gründeten dort die Kolonie „Communia“. 1851 tauchte nun plötzlich Wilhelm Weitling in der Kolonie auf und investierte die Mittel aus seinem „Deutschen Arbeiterbund New York / German Workingmen’s League“. Der Anschluss der Kolonie an den Bund führte dann allerdings zum finanziellen Scheitern des ganzen Unternehmens und der Traum eines freien und egalitären Lebens war ausgeträumt. – Gering berieben. Stockfleckig.